Conrad | 3D-Druck

ᬅ ᬈ ᬍ 18 Handbuch 3D·Druck. Ein einsteigerfreundlicher Leitfaden für Bildungseinrichtungen und Maker. lieh großer Beliebtheit erfreut. Auch im Internet findet man diverse Anleitungen, die sich sehr motivie– rend lesen. Damit kann man sicher Geld sparen. Ob man mit dem selbst gebauten Drucker aber auch wirklich dauerhaft Freude hat, wäre zu bezweifeln - denn wie die auch Volksweisheit besagt, kommt der Appetit mit dem Essen. Die Anforderungen an den 3D-Druck steigen sukzessive mit dem technisch machbaren, auch im semiprofessionellen und handwerklich-künstlerischen Bereich. FFF/FDM eignet sich dort, wo Genauigkeit gefordert ist. Also beispielsweise für präzise Bauteile, die komplexen Tests und rauen Umgebungen standhalten müssen. Auch Befestigungsteile, Werkzeuge und Prototypen in der der Automobilbranche und der Medizintechnik werden oft auf diese Weise produziert. Im privaten Umfeld lassen sich alle vorstellbaren Teile drucken, beispielsweise Ersatzteile im Modell– bau, Figuren, Becher oder Spielzeug. Beim FDM-Verfahren wird das Modell Schicht für Schicht aus Kunststoff gefertigt. Die Beschreibung des FDM/FFF-Verfahrens finden Sie weiter unten in Abschnitt 2.4. Da der Kunststoff durch eine heiße Düse gepresst wird, muss er schmelzfähig sein sowie schnell abkühlen und aushärten. Je nach Form sind auch hier Stützkonstruktionen nötig. Es eignen sich thermoplastische Kunststoffe wie ABS- und PLA-Filamente. Filamente mit Anteilen aus Messing-, Kupfer- oder Bronzepartikeln erhalten nach dem Polieren oder Schleifen ihren realitätsge– treuen, metallischen Glanz. 2.2 Flüssigmaterialverfahren Flüssigkeiten zu verfestigen erscheint zunächst sehr einfach, wenn man an den klassischen Übergang vom Aggregatzustand flüssig zu fest denkt. Doch es bedarf spezieller Verfahren, damit die fest geworde– nen Objekte auch in diesem Zustand bleiben - und zwar in einem sinnvollen, praxistauglichen Tempe– raturbereich, damit Katastrophen, wie die des Ikarus vermieden werden: Dessen Vater verklebte der griechischen Mythologie zufolge Vogelfedern zu großen Flügeln, um aus dem Labyrinth des Minotaurus auf Kreta fliehen zu können - er verwendete Wachs, das die Sonne in größerer Höhe weich werden ließ... Im Bereich der Flüssigmaterialverfahren verfestigt man spezielle Harze. Generell geschieht dies durch eine chemische Reaktion, die Polymerisation von Monomeren, z.B. bei Epoxidharzen. Soll diese Poly– merisation auch noch gezielt an bestimmten Stellen und zum definierten Zeitpunkt geschehen, ist Pho– topolymerisation eine hervorragend geeignete Technologie, wie eindrucksvoll beim Zahnarzt erlebt werden kann. Im Bereich des 3D-Drucks wird zunächst das lichtempfindliche Harz in eine Wanne ge– füllt, die damit quasi als Grundplatte dient. Danach wird es computergesteuert fokussiert und dem 3D– Modell folgend durch einen UV-Laser bestrahlt und damit gehärtet. Dieses Stereolithografie (SLA) ge– nannte Verfahren war das erste 3D-Druckverfahren und ist somit der Klassiker (siehe Kapitel 1.1). Am Markt haben sich zwei Vorgehensweisen etabliert: Einmal bestrahlt der UV-Laser das Harz von oben und senkt die Grundplatte Schicht für Schicht ab. Alternativ wird von unten bestrahlt und das Objekt wird an der Grundplatte hängend aus dem Harzbad herausgezogen (z.B. beim Form 2 des Her- stellers Formlabs und beim Nobel l.0A von XYZprinting). © Conrad Electronic SE

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