Conrad | 3D-Druck

    116 Handbuch 3D·Druck. Ein einsteigerfreundlicher Leitfaden für Bildungseinrichtungen und Maker. 5.1 Studien zur Untersuchung von Feinstaub (UFP) und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) Die zurzeit aufwändigste Studie von Zhang, Wong et al. (2017) erschien in der Fachzeitschrift „Aerosol Science and Technology" und untersucht mit einem multidimensionalen Design den Einfluss folgende Parameter: Hersteller des 3D-Druckers (unterschiedlichen Bauformen mit/ohne Einhausung) Filament-Material (ABS, PLA, Nylon) und -färbe (Einfluss weiterer Additive wie Pigmente) Temperatur von Extruder und Bauplatte Größe des zu druckenden Objekts Die Veröffentlichung, ergänzendes Material sowie alle verwendeten Abbildungen sind online über den Verlag abrufbar (OpenAccess). Die Autoren verwenden eine kontrollierte Messumgebung mit einer lm 3 großen l<ammer aus Edelstahl mit Isolierung, geregelter Luftumwälzung, Feuchtigkeit (3% Luftfeuchte), Temperatur (23°C) und Filter– system für die Luftzufuhr, so dass die gemessenen Emissionen von den Testdrucken stammen müssen. Die Anforderungen orientieren sich an dem Verfahren, mit dem Laserdrucker für das Prüfsiegel „Blauer Engel" getestet werden, so dass die Emissionswerte vergleichbar sind, auch wenn die Druckertechnolo– gien sich natürlich unterscheiden. Die Feinstaub-Emissionen wurden mit drei unterschiedlichen Verfahren gemessen, die jeweils die Grö– ßen von 7 nm - 3 µm, 7 nm bis 300 nm und 300 nm - 25 µm erfassen. Betrachtet werden die Emissi– onsrate im zeitlichen Verlauf (Particle emission rate, PER) und die Gesamtemission (total particle emis– sion, TP), zusätzlich wird die Gesamtemission noch mit der Masse des zu druckenden Objekts gemittelt, um die Ergebnisse spezifischer Drucker/Filamentkombinationen besser bewerten zu können (.,yield" in TP/g). 5.1.1 Zeitlicher Verlauf der Emissionen Mit dem Start des 3D-Drucks und dem Beginn der Extrusion steigt für ABS die Emissionsrate sprunghaft an; für PLA ist die Emissionsrate nur im Reinraum nachweisbar, da die Hintergrundbelastung (Partikel– anzahl/m3) von Luft in Innenräumen typischerweise höher ist als die Gesamtemission während des Drucks (Zhang, Wong et al. 2017:1279, 1281). So lag in einigen Testdurchläufen mit PLA die Partikelemis– sion bei unter 10 Partikel /cm 3 bei einer Hintergrundbelastung der Testkammer bei gefilterer Luft von 1 Partikel pro cm 3. Die Partikelanzahl bei Verwendung der ungefilterten Luft in den Testdurchläufen 14 lag bei (5.4 ± 2.9) x 10 4 Partikeln/cm 3. 14 Zhang, Wang et al 2017, ergänzendes Material, S. 10 © Conrad Electronic SE

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